Erstveröffentlicht: Oktober 2022 - grundlegend überarbeitet im August 2025.
2022 dachte ich noch: Midlife-Crisis? Ich doch nicht. Dann kam alles gleichzeitig.
Heute, drei Jahre später, bin ich froh über jeden Sturm, der mich hierher gebracht hat. Diese Geschichte ist für alle Frauen, die sich fragen: "War's das schon? Soll es einfach so weitergehen? Was will ich wirklich."
In diesem Artikel erfährst du.
- Wie die Pflegebedürftigkeit meiner Eltern zum Brennglas wurde
- Warum ich Schluss gemacht habe mit meinem geliebten Unternehmen "Respekt Herr Specht"
- Was Midlife-Crisis jenseits der Klischees wirklich bedeutet
- Wie mein Neustart und berufliche Neuorientierung aussah – und was dir dabei helfen kann
Persönliche Krise und warum ich mein Unternehmen geschlossen habe
Krisen sind oft Auslöser für Veränderungen. Jetzt heisse ich nicht nur Sturm - ich hatte auch stürmische Zeiten in meiner Lebensmitte. Manchmal fühlt sich diese Phase an wie ein Schleudergang an: aussen läuft's, innen tobt's. Bei mir war es genau so.
Unsicher, ob du selbst in einer Midlife-Crisis steckst? → Mach den 5-Minuten-Selbsttestund sieh, wo du stehst.
Midlife-Crisis: Was waren meine Auslöser
Alles gleichzeitig auf dem Tisch:
- Innerhalb kurzer Zeit wurden beide Eltern pflegebedürftig
- Mein Business wackelte
- meine Beziehung war so "lala"
- Die Wechseljahre liefen
... und ich, die sonst alles gewuppt hat, stand ohne inneren Kompass da.
"Wenn man dich kennt, denkt man: Dich kann kann nichts umhauen",
sagte eine Lieblingskundin zu mir.
Stimmte lange. Und dann nicht mehr.
Im Frühjahr 2022 bekam meine Ma die Diagnose Demenz und wurde schnell zum Pflegefall. Ab da hieß es organisieren – für sie und für meinen Pa: Pflegegrad, Klinik, Kurzzeitpflege, Psychiatrie, Gerontologie, Pflegeheim. Neue Wohnung für meinen Pa, später das Zuhause meiner Eltern ausräumen (45 Jahre Leben) und Verkauf. 650 km Entfernung zwischen meinen Eltern und mir - viel Pflege aus der Ferne, Sandwich-Position: Elternzeit 1.0 und 2.0. Bei meinem Vater folgten Krankenhausaufenthalte, Reha und sein Tod 2023.
Das Lebenskonzept meiner Eltern brach weg. Wir regelten alles Formal-Faktische. Herz und Seele brauchten länger.Und ich? Ich merkte: So geht’s nicht weiter. Nicht die alten Antworten. Nicht das alte Tempo. Nicht die alte Rolle.
Pflegebedürftige Eltern: Passende Episoden aus meinem Podcast
„Deine Geschichte und deine Erfahrungen werden mir helfen auf meinem bevorstehenden Weg. Ich fühle mich nicht mehr so allein.“ – Anne
Ich war in einer Krise - in der Midlife-Crisis
Ich hätte nie gedacht, dass mich das erwischt. Midlife-Crisis? Ich doch nicht. Und dann standen die Fragen plötzlich im Raum – laut, hartnäckig, jeden Tag:
Midlife-Crisis - als Frau 50+: So hat es sich für mich angefühlt - jenseits der Klischees:
- Zukunft: Wie und wo will ich leben? Mein Sohn ist 18 – das Nest bald leer.
- Altersvorsorge: Wovon werde ich im Alter leben?
- Beruf/ Karriere: Passt mein Unternehmen noch zu mir?
- Beziehung: Wie happy bin ich?
- Und ich: Wer bin ich jetzt? Was will ich wirklich?
Die Krankheit meiner Mutter und die Folgen für uns als Familie, wirkten wie ein Brennglas auf diese wichtigen Fragen. Aus diesen Fragen - Lebensfragen für mich - entstand dann 2024 mein Podcast: Frau Sturm wir der Wind. ich bin 50+. Ich hab Fragen.
In meinem Kopf lief die Dauerschleife:
„War’s das schon? Soll es einfach so weitergehen? Was will ich wirklich?“
Steckst du auch im Midlife-Nebel
Mach den → 5-Minuten-Midlife-Crisis-Test (KLICK!) und finde heraus, wo du stehst - und was du jetzt brauchst, um den ersten Schritt aus dem Nebel zu machen.
Ich bin nicht "Team Warten", sondern "Machen". Nicht mehr tapfer durchhalten. Sondern: Anhalten. Sortieren. Ehrlich werden. Also treffe ich eine erste Entscheidung...
Lohnt sich mein Specht perspektivisch noch?
Ich lieeeebe den SPECHT! Ich liebe die Quereinsteiger in der Gastro! Ich liebe, was ich tue! Aber, seit dem späten Frühjahr 2022 habe ich mit dem SPECHT gefremdelt - Beziehungsstatus kompliziert.
Realitätscheck: Warum Schluss?
- Vom Hoch ins Tal: Nach Beginn des Ukrainekriegs brach die Nachfrage massiv ein.
- Zielgruppe verunsichert: Viele Quereinsteiger:innen spüren den Schmerz „Gastrogründung ist komplex, ich hol mir Support“ nicht stark genug – Investitionsbereitschaft war nie grandios, jetzt noch zögerlicher.
- Engagement im Keller: Bei meinem Talk „Soll ich jetzt wirklich gründen?“ → 42 Anmeldungen bei 2.500 Personen in meinem Verteiler. Die Rabatt-Sause brachte weniger als ein Drittel des Umsatzes der Aktion vom Jahresanfang. Kurz: Was früher funktionierte, funktionierte jetzt nicht mehr. Die Krise war allgegenwärtig. Und ich war traurig – mein SPECHT! Ich bin angetreten, um euch auf dem Weg zur eigenen Gastro zu unterstützen: Mehr tolle Orte von euch – für uns alle.
Dann hab ich mir drei ehrliche Fragen gestellt:
- Will/kann ich Angebot und Kommunikation so umbauen, dass es wieder trägt?
- Wie schätze ich die Kaufbereitschaft in den nächsten 24 Monaten ein?
- Wie geht’s mir damit – wirklich, nicht heroisch?
Ich mache Schluss mit dem Specht
Erste Gedankenspiele: Was, wenn ich Schluss mache? Ich hab Rotz und Wasser geheult. Trotzdem war ich ziemlich fix beim Beziehungsstatus: Aus
Mit dem SPECHT habe ich mir meinen Traum verwirklicht: Ich unterstütze meine geliebten Quereinsteiger dabei ihren Traum von der eigenen Gastro zu verwirklichen und daraus ein profitables Business zu machen.
Aber nirgendwo steht geschrieben, dass ich nicht was anderes anfangen kann, wenn es einfach nicht mehr passt
Also habe ich mich gefragt:
- Was wäre so schlimm, wenn ich mich von meinem Traum löse? Was macht das mit mir? Mit meinem engsten Umfeld?
- Was, wenn ich noch mal von vorne anfange? Was anderes mache?
Klar, erst mal scary. Und die Antworten auch. Ich gebe auf. Bin ich gescheitert? Eine Versagerin?
"Du hast so viel Herzblut, Zeit und Geld in dein Herzensprojekt investiert. Willst du das wirklich aufgeben?"
sagten viele, denen ich von meinen Gedanken erzählte.
Meine Antwort: Ich rechne mir die Vergangenheit nicht schön. Ich habe lange durchgehalten, gelernt, Lösungen gesucht. Jetzt bin ich unglücklich, unzufrieden und sehe keine realistische Chance, dass sich die Rahmenbedingungen drehen. Ich reite kein totes Pferd. Mein innerer Reifeprozess? Schnell.
Und dann entscheide ich mich. Ich gebe den SPECHT dran.
Drangeben statt Aufgeben
Irgendwo las ich den Begriff Drangeben – den mag ich. Er klingt nach bewusstem Loslassen, nicht nach Niederlage. Heute geht es mir mit der Entscheidung gut. Ich lasse den SPECHT hinter mir und mache Platz für Neues.
Mut und nicht Schwäche
"Du bist der Hammer!!! Nicht nur, weil du all das, was gerade passiert, so meisterst, wie du es tust. Sondern auch weil du aus der Situation heraus das machst, was gerade zu dir passt und sich richtig anfühlt.
Ich find das total mutig und deine Art, wie schon so oft, seehr inspirierend!"
sagte eine Klientin.
Mut wird mir oft nachgesagt. Stimmt wohl, wenn ich meinen Lebenslauf anschaue: viele Veränderungen, auch unbequeme, weil ich andere Ziele hatte. Als ich im engsten Kreis und dann öffentlich schrieb, dass ich Schluss mache, kamen viele verständnisvolle, unterstützende Nachrichten. Fast alle fanden es mutig. „Scheitern“ sagte einer.
Wie es sich anfühlt: Für mich verläuft die Trennung vom SPECHT wie die vier Trauerphasen:
- Verzweiflung
- Schmerz und Trauer
- Selbstreflexion und Neuorientierung
- Neuanfang: privat & beruflich - hat dann doch alles länger gedauert als gedacht
Und dann habe ich das getan was ich meinen Klienten bei einer beruflichen Neuorientierung auch immer mit auf den Weg gebe: Mache eine Standortanalyse, bevor du dich beruflich neu orientierst. Und das mache ich - ich ziehe Bilanz.
Standortanalyse mit dem ICH-Navigator®
Ich starte mit Selbstreflexion - meine ICH-Bilanz. Dafür habe ich 2010 - bei meinem 1. Unternehmen dein copilot für berufliche neuorientierung den ICH-Navigator® entwickelt. Er bringt Klarheit, ohne Drama.
→ Ich muss wissen, wo ich stehe und was ich an Bord habe, um mein Ziel zu bestimmen!
Die drei Fragen, die alles ordnen:

Und dann geht's in die Umsetzung - ins Machen: Wie krieg ich, was ich will? Die Veränderung - der Neustart
Neustart & berufliche Neuorientierung - Was du davon hast
Meine Timeline des Neustarts:
- Herbst 2023: Ich schließe Respekt Herr Specht – bewusst, fair, klar.
- Frühjahr 2024: Launch meines Podcast Frau Sturm wie der Wind. Ich bin 50+. Ich hab Fragen – Klartext, Mut und frischer Wind für die Lebensmitte.
- Winter 2024: Ich hole mir Unterstützung. Es ging nicht nur um den Job – das Thema dahinter war meine Beziehung. Ich räume auf und gewinne Klarheit (privat & beruflich).
- Sommer 2025: Gründung Unternehmen 3: Frau Sturm wie der Wind – Ich bin Rückenwind für Frauen 50+ in der stürmischen Zeit der Lebensmitte.
- Mein Mantra heute:
Make your life f*cking awesome!
Beruflicher Neustart: Passende Episoden aus meinem Podcast
„Der Podcast hat Tiefgang – ehrlich, empathisch, wertvoll.“ – Nicole
„Danke für deine Offenheit. Ich bin sehr berührt" - Kati
Was du für dich mitnehmen kannst:
- Du bist nicht allein. Fast jede Frau 50+ kennt diese Fragen.
- Lebensmitte ist mehr als Wechseljahre. Es ist eine natürliche Übergangsphase.
- Klarheit schlägt Chaos. Mit ehrlicher Standortbestimmung und kleinen Schritten kommst du voran.
- Du musst das nicht alleine machen. Hole dir die Unterstützung, die du brauchst.
Dein nächster Schritt
MIDLIFE-CRISIS Test
Midlife-Crisis? In 5 Minuten weißt du, wo du stehst

„Wie ein Gespräch mit einer guten Freundin – verstanden, nicht bewertet.“ – Birgit, 57
„20 Fragen später hatte ich Klarheit, Mut und einen Plan.“ – Nicole

Die schönsten Geschichten beginnen mit MUT!
Bettina Sturm schliesst mit Mitte 50 ihr Unternehmen "Respekt Herr Specht und startet - nicht nur beruflich - noch mal neu durch. Heute ist sie Unternehmerin, Buchautorin, Podcasterin bei Frau Sturm wie der Wind.
Für ihre Kundinnen ist sie je nach Anforderung: Cheerleader, Unterstützerin oder Partnerin in Crime.
Nicht Therapeutin - Sondern Komplizin. #MidlifeKomplizin







Hola liebe Bettina,
oh, das wird gut, da bin ich mir bei dir sicher. Sieh es wie ein Buch, es ist gelesen, du hast Follow-Up-Stories geschrieben, aber jetzt ist Zeit für deinen neuen Bestseller.
Ich wünsche dir dafür alles Gute und jede Menge Energie.
Apropos Energie: Einen besonderen Ort zum Auftanken hast du ja dieses Jahr kennengelernt 😎.
Suerte,
Doris
Liebe Doris,
Danke für deine Wünsche. Die Analogie mit dem Bestseller mag ich. Und freu mich drauf. Wird spannend. An die Santanyí-Zeit denke ich gerne zurück. Euer Geburtstag war toll.
Hasta luego!, Bettina
Puuuuuuh – was für ein Wirbelwind, der da durch Dein Leben fegt ❤️ 2005 wurde meine Mutter „quasi über Nacht“ dement … und ja, mein Herz, mein Hirn, meine Seele sind da auch nicht mitgekommen…
Pass gut auf Dich auf! Und: auch wenn das neue Unternehmen vielleicht nicht Specht heißen wird – da wird ne Menge Specht drin sein.
Ich bin gespannt und drückt Dir jetzt erst mal die Daumen für einen spannenden, aber nicht zerfetzenden Neufindungsprozeß ❤️
Alles Liebe Frauke
Liebe Frauke,
ohhh, deine Ma auch? Fast jeder, mit dem ich spreche hat Demenzkranke in der engsten Familie. Und alle sprechen davon, dass sie von heute auf morgen zu Pflegeexperten werden mussten.
Danke für deine Wünsche. Derzeit liebe ich meine Zeit der Reflexion und neuen Erkenntnisse. Und ja, gerade gestern habe ich mit jemanden über erste Produkte gesprochen. Da war tatsächlich SPECHT drin, auch wenn’s nicht draufsteht.
Herzliche Grüsse schickt dir Bettina
Hui, was für ein starker Blogartikel! Danke für Deine Offenheit und dass Du mich mit auf Deine Reise nimmst. Ich erinnere mich an meine Mutter, die ebenfalls dement und schwer krank war – es ist nicht einfach, die eigenen Eltern leiden zu sehen.
Ach, ich drücke Dir einfach sämtliche Daumen, dass es ein guter Neustart wird!
Herzensgrüße, Anja
Liebe Anja,
der Start vom Neustart läuft gut. Mache gerade meine eigene Standortanalyse als Status für mein „Projekt Neustart“. Selbst-Reflexion finde ich immer wieder aufschlussreich. Eine spannende Erkenntnis habe sich schon: 2 meiner grössten Stärken konnte ich bislang in meinen Businesses – habe ja schon 2x gegründet – gar nicht so richtig zum Funkeln bringen.
Liebe Bettina, Respekt, wie du diese Entscheidung getroffen hast. Du hast es dir nicht leicht gemacht damit. Davon können viele Unternehmer:innen lernen. Zu erkennen, wann es gut ist, gehört ja zu den schwierigsten Aufgaben. Ich wünsche dir jetzt viel Kraft für die anstehenden Aufgaben in der Familie und dann viel Freude für den Neustart. Berufliche Neuorientierung ist ja deine Paradedisziplin. Ich bleibe neugierig dran 🙂 Liebe Grüße Maren
Liebe Maren,
ja, den SPECHT habe ich geliebt. Die Liebe zur Gastro und den leidenschaftlichen Quereinsteigern bleibt. Letzte Woche hat gerade wieder eine Kurs-Teilnehmerin ihre Gastro eröffnet.
Ich bin so froh, dass ich die Entscheidung gefällt habe. Schon jetzt habe ich wieder mehr Freude in meinem Leben. Meine Selbst-Reflexion ist im vollen Gange und ich bin gespannt, wo die Reise hinführt.
Morgen gehts erst mal wieder zu meinen Eltern nach Hannover.
Liebe Bettina, da hat Dich das letzte halbe Jahr ordentlich durchgerüttelt! Ich bin beeindruckt von der Klarheit, mit der Du Dich vom Specht verabschiedest. Liebe Grüße und viel Erfolg, Eva
Danke, und ich bin auch gespannt, wo meine Reise mich hinführt und welche Etappen ich dabei zurücklegen werde. Für mich war der Schlüssel tatsächlich die Frage: „Was wäre wenn ich den SPECHT schliessen würde?“ Die Frage habe ich mir immer wieder gestellt und dann war die Entscheidung irgendwann da.
Mut, ja. Immer. Da bin ich voll dabei. Danke für Deine Offenheit, und toll, dass Du Dich nicht traurig zurückziehst. (Ok, das hätte ich mich auch ehrlich überrascht.) Bin gespannt, wie’s weitergeht.
Offen und mutig sein nehme ich jetzt mit auf meine Reise. Bin auch gespannt, wo es hingeht.